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Kapuziner in Zell: Suche nach einer Lösung vor Ort
Die Kapuziner haben auf ihrem Provinzkapitel ein neues Führungsteam gewählt. Auch wurden wichtige Entscheidungen zur Neuaufstellung des Ordens gefällt, die unter anderem das Kloster in Zell am Harmersbach betreffen.
Neuer Provinzial der Deutschen Kapuzinerprovinz ist Br. Helmut Rakowski. Der 60-jährige Ordensmann wurde von seinen Mitbrüdern auf dem Kapitel für drei Jahre gewählt. Die Mitglieder im Provinzrat, dem Leitungsgremium des Ordens, sind Br. Bernd Kober (Stellvertreter des Provinzials) Br. Thomas Schied, Br. Bernd Beermann und Br. Harald Weber.
Auf dem Provinzkapitel in Münster waren vom 6. bis 11. Juni rund 60 Brüder aus Deutschland und den Niederlanden versammelt, um den Kurs für die nächsten Jahre festzulegen. „Wir Kapuziner stehen vor großen Herausforderungen“, sagt der neugewählte Provinzial der Deutschen Kapuzinerprovinz, Br. Helmut Rakowski. „Wir werden unsere Kräfte bündeln und mit leichterem Gepäck unsere Rolle in Gesellschaft und Kirche neu definieren. Wir wollen nach dem Vorbild unseres Ordensgründers Franz von Assisi das franziskanische Charisma weiterhin authentisch leben und verkünden.“
Aufgrund der personellen und finanziellen Situation ist die neu gewählte Provinzleitung bevollmächtigt, über die Zukunft einiger Niederlassungen der Kapuziner in Deutschland zu entscheiden. Dies betrifft auch das Kloster in Zell am Harmersbach.
Die wichtigsten Gründe für die Neuaufstellung der Kapuziner sind die weiter sinkende Brüderzahl sowie die wirtschaftliche Situation des Ordens. „Die Kapuziner finanzieren sich ausschließlich durch Spenden und die Einnahmen durch die Tätigkeiten der Brüder“, sagt Br. Helmut Rakowski. „Außerdem reicht unser Nachwuchs leider nicht aus, um unsere zahlreichen Aufgaben in den Niederlassungen auch in Zukunft in gleicher Intensität weiterzuführen.“
„Die Brüder haben sich gemeinsam auf dem Kapitel dazu entschlossen, die Entscheidung über die Zukunft der Kapuziner in Zell in die Hände der neuen Provinzleitung zu legen“, erklärt Br. Helmut Rakowski. „In den kommenden Wochen werden wir nun Gespräche führen und eine Lösung finden. Wir denken unter anderem darüber nach, ob es in Zell auch einen anderen Ort gibt, an dem wir leben und von dem aus wir weiterhin an der Wallfahrtskirche tätig sein können. Unsere Brüder möchten gerne noch in der Seelsorge tätig sein, ihre vorhandenen Kräfte sind aber zusehends durch organisatorische Aufgaben gebunden. Das müssen wir ändern.“
Die Veranstaltungen im „Haus der Begegnung“ am Kloster finden bis auf Weiteres statt, Neuanmeldungen für 2023 werden zurzeit nicht angenommen. „Sobald eine Entscheidung über die Zukunft des Konventes getroffen ist, werden wir alle Beteiligten informieren“, sagt Br. Helmut Rakowski.