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FOTO: iStock/ALLVISIONN

22. Dezem­ber 2022

Auswege aus dem Dunkel der Krise

In die­sen her­aus­for­dern­den Zei­ten kom­men vie­le an Gren­zen. Auch wir Kapu­zi­ner. Doch wenn Gott sich auf den Weg zu uns Men­schen macht, öff­net er auch uns neue Wege, schreibt Br. Hel­mut Rakow­ski in sei­nem Weihnachtsimpuls.

Gott kommt uns Men­schen nahe und erschließt uns damit neue Wege. Das ist es, was wir an Weih­nach­ten feiern.

In der Woche vor Weih­nach­ten haben wir Kapu­zi­ner mit der Kir­che die soge­nann­ten O‑Antiphonen gebe­tet. In einem die­ser Tex­te rufen wir: „O Schlüs­sel Davids, Zep­ter des Hau­ses Isra­el – du öff­nest, und nie­mand kann schlie­ßen, du schließt, und nie­mand ver­mag zu öff­nen: Komm und öff­ne den Ker­ker der Fins­ter­nis und die Fes­seln des Todes.“ Unser unge­wöhn­li­ches Weih­nachts­bild in unge­wöhn­li­chen Zei­ten zeigt: In aller Fins­ter­nis um uns her­um, wird uns Licht geschenkt und Aus­we­ge zei­gen sich.

Es sind wahr­haft her­aus­for­dern­de Zei­ten. Eine läh­men­de Dun­kel­heit macht sich breit, nicht nur weil über­all Strom gespart wird. Ver­mehrt sto­ßen gegen­sätz­li­che Inter­es­sen auf­ein­an­der. Die Einen demons­trie­ren gegen den Boy­kott Russ­lands: War­um sol­len wir an hohen Ener­gie­kos­ten bank­rott­ge­hen, nur, um der Ukrai­ne bei­zu­ste­hen? Dage­gen erin­nern sich die Ande­ren, aus der deut­schen Geschich­te her­aus, dass Gewalt recht­zei­tig gestoppt wer­den muss.

Wir Alten ärgern uns, wenn jun­ge Men­schen sich auf Stra­ßen fest­kle­ben, um auf die dra­ma­ti­sche Situa­ti­on des Pla­ne­ten auf­merk­sam zu machen. Aber wir müs­sen aner­ken­nen, dass sie es sind, die die Kata­stro­phen aus­ba­den müs­sen, wenn wir die Erd­er­wär­mung nicht stoppen.

Auch in unse­rer Kir­che sto­ßen ver­schie­de­ne Denk­wei­sen auf­ein­an­der: Statt den Wil­len Jesu für heu­te umzu­set­zen, kle­ben wir an Tra­di­tio­nen, die oft nicht mehr als ein paar Jahr­hun­der­te alt sind. Und bei uns Kapu­zi­nern ver­lan­gen wir von Brü­dern, die Jahr­zehn­te ihren Dienst treu getan haben, dass sie im Alter Abschied neh­men sol­len von lieb­ge­wor­de­nen Orten und Gewohn­hei­ten. Mit ihnen füh­len sich Men­schen von uns ver­las­sen. Aber auch wir haben eine Ver­ant­wor­tung für die Jün­ge­ren und dafür, dass wir auch in Zukunft das Evan­ge­li­um ver­kün­den kön­nen in Wort und Tat.

Über­all sto­ßen wir spür­bar an Gren­zen. Und in die­sen Grenz­erfah­run­gen fei­ern wir Weih­nach­ten. Unser advent­li­ches Gebet „Komm und öff­ne den Ker­ker der Fins­ter­nis und die Fes­seln des Todes“ fin­det Erfül­lung. Wir fei­ern, dass in der Mensch­wer­dung Got­tes sich neue Wege eröff­nen. Die Hir­ten sehen Licht, die Wei­sen fol­gen einem Stern, die Engel sin­gen vom Frie­den. Gott macht sich auf den Weg und wird einer von uns. Das bewegt uns. Hof­fent­lich nicht nur emo­tio­nal, son­dern in Rich­tung Zukunft.

Ihnen allen wün­sche ich ein gna­den­rei­ches und fried­vol­les Fest der Mensch­wer­dung Got­tes und ein geseg­ne­tes neu­es Jahr 2023! Möge der „Gott mit uns“ im neu­en Jahr Aus­we­ge eröff­nen aus dem Dun­kel der aktu­el­len Kri­sen. Möge das Geheim­nis der Weih­nacht uns bewegen!

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