News
OFMcap

FOTO: OFMCAP

13. Novem­ber 2020

„Bedeutungsvolles Zeugnis des Glaubens“: Zwei Kapuziner als Märtyrer anerkannt

Seli­ge Kapu­zi­ner: Der Vati­kan hat Ende Okto­ber ein Dekret erlas­sen, in dem das Mar­ty­ri­um der bei­den Kapu­zi­ner Leo­nard Mel­ki und Tho­mas Saleh aner­kannt wird. Die bei­den Ordens­leu­te und Pries­ter waren Kapu­zi­ner der Kus­to­die im Nahen Osten und wur­den aus „reli­giö­sem Hass“ getö­tet. Sie star­ben in den Jah­ren 1915 und 1917 im Zuge des Völ­ker­mor­des an den Arme­ni­ern durch das Osma­ni­sche Reich.

Das star­ke und bedeu­tungs­vol­le Zeug­nis des Glau­bens und der heroi­schen Lie­be, das die bei­den Die­ner Got­tes Leo­nard Mel­ki und Tho­mas Saleh gege­ben haben, kann auch heu­te der Kir­che und der Welt sagen, wie not­wen­dig eine über­zeug­te Ver­kün­di­gung des Evan­ge­li­ums ist, die auch schwie­rigs­te und ent­fern­tes­te Gegen­den erreicht, trotz Gefah­ren und Ver­fol­gun­gen“, heißt es im Dekret des Vatikans.

Bru­der Leo­nard Mel­ki wur­de im liba­ne­si­schen Dorf Baab­dath 1881 gebo­ren; er war das sieb­te von elf Kin­dern. Getauft wur­de er wahr­schein­lich am 8. Okto­ber des­sel­ben Jah­res und gefirmt am 19. Novem­ber 1893. Ange­zo­gen vom Bei­spiel der Brü­der, ent­schied er sich, Kapu­zi­ner und Mis­sio­nar zu wer­den. Am 28. April 1895 trat er in das Klei­ne Semi­nar “Sankt Ste­fan” bei Kon­stan­ti­no­pel ein, das zum Apos­to­li­schen Insti­tut des Ori­ents gehör­te. Dort erhielt er am 2. Juli 1899 das Kapu­zi­ner­kleid und leg­te ein Jahr spä­ter die ers­te Pro­fess ab. Im Kon­vent von Bugià bei Smyr­na mach­te er die phi­lo­so­phi­schen und theo­lo­gi­schen Stu­di­en, die fei­er­li­che Pro­fess am 2. Juli 1903 und wur­de am 4. Dezem­ber 1904 zum Pries­ter geweiht. Am 23. April 1906 wur­de Bru­der Leo­nard in die Mis­si­on von Meso­po­ta­mi­en ausgesandt.

Feld sei­nes mis­sio­na­ri­schen Wir­kens waren die Städ­te Mar­din, Mamu­ret-ul-Aziz und Orfa. Mit Eifer wid­me­te er sich der Pre­digt und Beich­te, dem Unter­richt, der Lei­tung von Schu­len, der Jugend­pas­to­ral und dem fran­zis­ka­ni­schen Drit­ten Orden. Am 5. Dezem­ber 1914 bra­chen zum ers­ten Mal Sol­da­ten in die Kir­che der Kapu­zi­ner in Mar­din ein; wei­te­re Gewalt­ak­te und Beläs­ti­gun­gen gegen die Mis­sio­na­re folg­ten und gip­fel­ten im Befehl, das Klos­ter zu ver­las­sen. Um sei­nen 80-jäh­ri­gen Mit­bru­der nicht allein zu las­sen, ent­schied Leo­nard im letz­ten Moment, bei ihm zu blei­ben, trotz der Gefahr. Am 5. Juni 1915 wur­de er ver­haf­tet und sechs Tage hef­tig gefol­tert mit dem Ziel, dass er sei­nem Glau­ben abschwö­re und die isla­mi­sche Reli­gi­on anneh­me. Am 11. Juni, Fest des Hei­li­gen Her­zens Jesu, wur­de er an die Spit­ze eines Kon­vois von 416 Men­schen gestellt. Es begann ein lan­ger Depor­ta­ti­ons­marsch mit dem Ziel Diar­be­kir. Auf hal­bem Weg die­ses lan­gen Mar­sches wur­den sie noch ein­mal vor die Wahl gestellt, ihren Glau­ben zu wech­seln. Nach­dem sie dies ver­wei­gert hat­ten, wur­den sie alle an dem Ort namens Kala­at Zir­za­wa­ne hin­ge­rich­tet und ihre Lei­ber ver­scharrt oder in Brun­nen geworfen.

Bru­der Tho­mas Saleh wur­de im sel­ben Dorf Baab­dath im Liba­non gebo­ren, wahr­schein­lich am 3. Mai 1879, als fünf­ter von sechs Buben. Getauft wur­de er in den fol­gen­den Tagen und gefirmt am 19. Novem­ber 1893. Auch er ent­schied sich, ange­zo­gen vom Bei­spiel der Brü­der, Kapu­zi­ner­mis­sio­nar zu wer­den. Zusam­men mit sei­nem Mit­bru­der Leo­nard Mel­ki trat er am 28. April 1895 ins Klei­ne Semi­nar “Sankt Ste­fan” ein, wo er am 2. Juli 1899 das Kapu­zi­ner­kleid erhielt und ein Jahr spä­ter die ers­te Pro­fess ableg­te. Phi­lo­so­phie und Theo­lo­gie stu­dier­te er im Klos­ter von Bugià, wo er am 2. Juli 1903 auch das fei­er­li­che Ver­spre­chen der Gelüb­de mach­te. Zum Pries­ter geweiht wur­de er am 4. Dezem­ber 1904. Nach dem Schluss­examen am 23. April 1906 wur­de er mit Leo­nard Mel­ki zur glei­chen Mis­si­on in Meso­po­ta­mi­en ausgesandt.

Sein wei­te­res Leben voll­zog sich in den klei­nen Städ­ten Mar­din, Khar­put und Diar­be­kir. Er pre­dig­te, hör­te Beich­ten, unter­rich­te­te, lei­te­te Schu­len, wid­me­te sich der Jugend­pas­to­ral und dem Drit­ten Orden. Am 22. Dezem­ber 1914 wur­de er mit sei­nem Mit­bru­der und eini­gen Schwes­tern aus dem Klos­ter in Diar­be­kir ver­trie­ben, so dass er in den Kon­vent von Orfa floh. Zwei Jah­re wider­stand er den Beläs­ti­gun­gen durch die Poli­zei und über­leb­te auch zwei Mas­sa­ker von Chris­ten in der Stadt. Am 4. Janu­ar 1917 wur­de er mit sei­nen Mit­brü­dern ver­haf­tet unter der Ankla­ge, im Klos­ter einen arme­ni­schen Pries­ter, Haupt sei­ner Gemein­de zu ver­ber­gen, um ihn dem siche­ren Tod zu ent­zie­hen, und eine Waf­fe zu besit­zen, was letz­te­res nicht wahr war. Bei­de Ankla­gen führ­ten zur Ver­ur­tei­lung zum Tod. Bru­der Tho­mas wur­de von einem Ort zum ande­ren geschleift, erlitt alle Arten von Miss­hand­lun­gen und erkrank­te an Typhus. Ent­kräf­tet in Marash ange­kom­men, starb er wahr­schein­lich am 18. Janu­ar 1917.

Pressekontakt

Bei Fra­gen zu die­ser Mel­dung oder zur Auf­nah­me in den Pres­se­ver­tei­ler mel­den Sie sich per Mail oder Tele­fon bei Tobi­as Rau­ser, Lei­ter Pres­­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit: Tele­fon: +49 (0)160–99605655 oder

KAPNEWS

Der News­let­ter der Kapuziner
Wol­len Sie über die Kapu­zi­ner und ihr Enga­ge­ment aktu­ell infor­miert blei­ben? Dann mel­den Sie sich kos­ten­los für unse­re monat­li­chen „KAPNEWSan.
www.kapuziner.de/newsletter

START­SEI­TE
Pressekontakt

Bei Fra­gen zu die­ser Mel­dung oder zur Auf­nah­me in den Pres­se­ver­tei­ler mel­den Sie sich per Mail oder Tele­fon bei Tobi­as Rau­ser, Lei­ter Pres­­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit: Tele­fon: +49 (0)160–99605655 oder

KAPNEWS

Der News­let­ter der Kapuziner
Wol­len Sie über die Kapu­zi­ner und ihr Enga­ge­ment aktu­ell infor­miert blei­ben? Dann mel­den Sie sich kos­ten­los für unse­re monat­li­chen „KAPNEWSan.
www.kapuziner.de/newsletter