FOTO: KAPUZINER
Bruder Michael Maldacker
Wie hast Du Deine Berufung gefunden?
Spät. Aber seither finde ich sie richtig gut.
Warum Kapuziner?
Ich glaube nicht, dass es altmodisch ist, den Menschen von Gott zu erzählen und dabei Gottes Liebe zu leben. Dass ich von Gott berührt worden bin, so wie wir alle von Gott berührt werden, möchte ich meinen Mitmenschen überzeugend vermitteln. Besonders nah sind mir dabei, die sich von Gott fern und verlassen fühlen. Also Ausgegrenzte und am Rand der Gesellschaft Stehende aller Art. Hierbei hilft mir auch meine kapuzinische Gemeinschaft im Alltag, besonders in den täglichen gemeinsamen Gebetszeiten.
Franz von Assisi?
Mein größtes und wohl unerreichbares Vorbild in der Christus-Nachfolge. Extrem faszinierend: Sein Mut und sein Antrieb. Franziskus fängt einfach an, Leprakranke zu küssen, während der Rest der Welt nur sich selbst schützen will.
Was machst Du im Orden?
Ich versuche, den Leprakranken der heutigen Zeit nahe zu sein. Momentan bin ich deshalb im Hauptberuf und im Ehrenamt mit Geflüchteten tätig. Geflüchtete werden überall schlecht behandelt, die Bevölkerung begreift sie oft nur als Last. Dabei sind sie vor allem hilflos. Der heilige Franziskus wäre bestimmt mittendrin, wenn Geflüchtete Hilfe brauchen.
Was möchtest Du verändern in der Welt, in der Du lebst?
Ich möchte mithelfen, dass Menschen miteinander möglichst viel von der Bergpredigt leben. Für mich selbst bedeutet das: denken wie Jesus, sprechen wie Jesus, handeln wie Jesus.