FOTO: KIÊN HÓANG LÉ
Br. Michael Wies: „In Frankfurt fehlen Sozialwohnungen!“
Sozialwohnungen sind Mangelware in Frankfurt am Main. Doch Gesellschaft und Politik reagieren nicht – oder zu langsam. Ein „Masterplan Sozialwohnungen“ muss her, fordert Br. Michael Wies in einem Kommentar.
Ich finde es erschreckend, dass die Stadt Frankfurt am Main im Jahr 2022 vielen Haushalten kein adäquates, bezahlbares Zuhause anbieten kann. Die Stadt hat im Jahr 2020 nur 1325 Haushalten helfen können. Dies ist der schlechteste Wert des Amt für Wohnungswesen seit 2006. 22.382 Menschen suchen eine geförderte Wohnung. Mehr als die Hälfte dieser Menschen gehört in die Dringlichkeitsstufe 1. Konkret sind das Personen, die wohnungslos sind, Menschen, die in Zwischenunterkünften leben, oder die vor einer Zwangsräumung stehen.
Sozialwohnungen bleiben Mangelware. Gibt es einen Ausweg? Ungewiss. Die Bautätigkeiten bisher reichen auf jeden Fall nicht aus, da immer mehr Wohnungen aus der Sozialbindung herausfallen. Leider haben die betroffenen Mitmenschen keine laute Stimme. Sie sind stumm oder werden nicht gehört. Der größte Teil der Gesellschaft ist abgesichert und hat ein Zuhause.
Wir brauchen endlich einen „Masterplan Sozialwohnung“! Ohne neue Gesetze und Vorkaufsrechte werden wir Obdachlosigkeit und Armut nicht bekämpfen können. Wir brauchen die Sozialwohnungen, auch in den Ballungsräumen, auch wenn die Fläche knapp ist. Mein Wunsch: Erheben wir in unserer Gesellschaft die Stimme für die Stummen. Fordern wir die Politik auf kommunaler, Ebene, im Land und im Bund auf, neue Rechte und Gesetze zu etablieren für eine echte Bekämpfung der Wohnungsknappheit in Ballungszentren. Für eine menschenwürdigere Gesellschaft.