Standpunkte

FOTO: KAPUZINER/Lêmrich

BR. JINU GEORGE

wur­de 1988 in Kera­la in Indi­en gebo­ren. Er lebt seit drei Jah­ren in Deutsch­land, seit zwei Jah­ren im Kapu­zi­ner­klos­ter Lieb­frau­en in Frank­furt. Der Kapu­zi­ner und Pries­ter ist in der Seel­sor­ge tätig und stu­diert trans­na­tio­na­le sozia­le Arbeit. 

22. Novem­ber 2021

Franciscans International: Im Einsatz für franziskanische Werte

Die Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on der fran­zis­ka­ni­schen Fami­lie, „Fran­ciscans Inter­na­tio­nal“, berät die Ver­ein­ten Natio­nen und bringt sozia­le, öko­lo­gi­sche und gesell­schaft­li­che The­men auf das inter­na­tio­na­le Par­kett. War­um das wich­tig (und erfolg­reich) ist, kom­men­tiert Br. Jinu George.

Vor weni­gen Wochen habe ich eine Hos­pi­ta­ti­on bei Fran­ciscans Inter­na­tio­nal (FI) in Genf gemacht. Was ich dort gese­hen und gelernt habe, hat mich tief beein­druckt. FI ist eine Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on, die bera­tend bei den Ver­ein­ten Natio­nen tätig ist. Sie wur­de 1989 gegrün­det und setzt sich für den Schutz der Men­schen­wür­de und Umwelt­ge­rech­tig­keit ein.

Fran­ciscans Inter­na­tio­nal über­führt die kon­kre­te Arbeit der fran­zis­ka­ni­schen Fami­lie an der Basis – mit den Bedürf­ti­gen und Benach­tei­lig­ten – auf das inter­na­tio­na­le Par­kett. Die Orga­ni­sa­ti­on bringt Fäl­le von Dis­kri­mi­nie­rung und Gewalt vor die Ver­ein­ten Natio­nen und nimmt so auf Nor­mungs- und Ent­schei­dungs­pro­zes­se Ein­fluss. Damit ver­stärkt FI die fran­zis­ka­ni­schen Stim­men aus allen Tei­len der Welt und stellt sicher, dass die Nöte der Aus­ge­grenz­ten auch von der Poli­tik gehört wer­den. Eine unver­zicht­ba­re und wich­ti­ge Arbeit!

Was ich durch mei­ne Hos­pi­ta­ti­on in Genf gelernt habe: Oft ist Fort­schritt und Erfolg eine kom­pli­zier­te und lang­wie­ri­ge Ange­le­gen­heit. Es bedarf vie­ler klei­ner Schrit­te, um am Ende mit sei­nem Anlie­gen erfolg­reich zu sein. Zwei Din­ge sind dabei wich­tig und wer­den von FI geleis­tet: Das Sam­meln von Infor­ma­tio­nen vor Ort. Und dann die Suche nach Unter­stüt­zung durch die Diplo­ma­ten der ver­schie­de­nen Län­der. Gera­de die­ses „Lob­by­ing“ ist kom­plex und wird durch Befind­lich­kei­ten, Natio­na­li­tä­ten und auch knall­har­te wirt­schaft­li­che Inter­es­sen geprägt.

Den­noch ist es unab­ding­bar, um die Din­ge, die uns Kapu­zi­ner an der Basis beschäf­ti­gen, auch struk­tu­rell zu ver­än­dern. Mir fällt dabei immer ein Bei­spiel aus mei­ner Hei­mat Indi­en ein: Dort hol­zen vie­le Ein­woh­ner in ihrem Ort die Wäl­der ab, um von den gerin­gen Ein­nah­men ihren Lebens­un­ter­halt zu bestrei­ten. Das zer­stört dau­er­haft ihre Lebens­grund­la­ge, aber es gibt für sie kei­ne Alter­na­ti­ve. Um sie von die­sem nicht-nach­hal­ti­gen Tun abzu­brin­gen, müss­ten Alter­na­ti­ven geschaf­fen wer­den. Das aber kann der ein­zel­ne Bewoh­ner vor Ort kaum allei­ne machen. Dafür müs­sen alle Akteu­re an einen Tisch, neue Struk­tu­ren her. Poli­tik, Gesell­schaft und Wirt­schaft sind gefragt. Um die Struk­tu­ren zu ändern, dafür braucht es Orga­ni­sa­tio­nen wie Fran­ciscans International.

Der Ein­satz lohnt. Denn die Arbeit „unse­rer“ Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on ist erfolg­reich. Ein Bei­spiel? In Ben­in gab es die fürch­ter­li­che Tra­di­ti­on, dass behin­der­te Kin­der nach ihrer Geburt geop­fert, also getö­tet wur­den. Fran­ciscans Inter­na­tio­nal hat die Fäl­le doku­men­tiert und das The­ma vor die UN getra­gen. Nach vie­len Jah­ren Arbeit gibt es nun end­lich eine gesetz­li­che Rege­lung im Land, die das Töten die­ser Kin­der unter Stra­fe stellt.

Ein Bei­spiel von vie­len. Ich bin sehr froh, dass es Fran­ciscans Inter­na­tio­nal gibt und dass die Orga­ni­sa­ti­on auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne mit­hilft, an unse­rer fran­zis­ka­ni­schen Visi­on einer Welt zu arbei­ten. Einer Welt, in der die Wür­de jeder Per­son geach­tet, die Res­sour­cen gerecht ver­teilt, die Umwelt bewahrt und die Men­schen in Frie­den leben.

Kontakt
Pressekontakt

Bei Fra­gen zu die­ser Mel­dung oder zur Auf­nah­me in den Pres­se­ver­tei­ler mel­den Sie sich per Mail oder Tele­fon bei Tobi­as Rau­ser, Lei­ter Pres­­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit: Tele­fon: +49 (0)160–99605655 oder

KAPNEWS

Der News­let­ter der Kapuziner
Wol­len Sie über die Kapu­zi­ner und ihr Enga­ge­ment aktu­ell infor­miert blei­ben? Dann mel­den Sie sich kos­ten­los für unse­re monat­li­chen „KAPNEWSan.
www.kapuziner.de/newsletter

START­SEI­TE
Kontakt
Pressekontakt

Bei Fra­gen zu die­ser Mel­dung oder zur Auf­nah­me in den Pres­se­ver­tei­ler mel­den Sie sich per Mail oder Tele­fon bei Tobi­as Rau­ser, Lei­ter Pres­­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit: Tele­fon: +49 (0)160–99605655 oder

KAPNEWS

Der News­let­ter der Kapuziner
Wol­len Sie über die Kapu­zi­ner und ihr Enga­ge­ment aktu­ell infor­miert blei­ben? Dann mel­den Sie sich kos­ten­los für unse­re monat­li­chen „KAPNEWSan.
www.kapuziner.de/newsletter