Geschichte der Kapuziner in Frankfurt
Drei Mal wagten die Kapuziner einen Anfang in Frankfurt. 1635 wurden sie nach sieben Jahren Aufenthalt von der Regierung der Stadt nach Mainz vertrieben. Dann hat 1803 die allgemeine Säkularisation der Klöster in Deutschland nach 76 Jahren auch die zweite Kapuzinerniederlassung in der Stadt am Main gewaltsam beendet.
Gegen Ende des letzten Jahrhunderts wollte die katholische Bevölkerung von Frankfurt wieder ein Männerkloster in der Stadt haben. Der Zisterzienserbischof Dominikus Willi von Limburg holte die Kapuziner wieder nach Frankfurt und am 26. Mai 1900 wurde die neue Kirche mit dem Franziskanerpatron Antonius von Padua feierlich konsekriert. Am selben Tag zogen auch die ersten Kapuziner in ihre Wohnung ein.
In den Jahren von 1917 bis 1939 haben die Kapuziner in Liebfrauen in der Seelsorge für die Menschen in die Stadt, aber auch durch ihre Aushilfen für die Katholiken im Umland von Frankfurt gearbeitet. Bomben und Brand zerstörten im März 1944 die Liebfrauenkirche ganz und das Kloster teilweise. Der Wiederaufbau der Liebfrauenkirche begann im Mai 1954 und war im November desselben Jahres beendet. Nach dem Wiederaufbau der Kirche wurde auch das Kloster von seinen Kriegsschäden saniert.
Liebfrauen heute
Die kirchliche Gebundenheit vieler Katholiken hat in den letzten dreißig Jahren immer stärker abgenommen. Die spezielle Situation der Zentren der deutschen Großstädte zwingt zu größerer Zusammenarbeit, denn immer weniger Pfarreien werden in Zukunft von einem Priester als Gemeindeleiter besetzt sein. So entwickelte sich langsam das, was man „Cityseelsorge“ nennt, in die auch die Kapuziner in Frankfurt aktiv mit eingestiegen sind. Die territoriale Pfarrei Liebfrauen ist von der Zahl der Gemeindemitglieder her zur Bedeutungslosigkeit zusammengeschrumpft.
Gleichzeitig ist aber Liebfrauen die bestbesuchte Kirche der Stadt und hat das reichhaltigste Gottesdienstangebot. Liebfrauen ist ein zentraler Ort gelebten Glaubens mitten in der Metropole am Main. Die Kirche ist Beichtzentrum, Ort der Anbetung und Marienverehrung. Sie ist Oase für stille Beter und Arme. Kirche und Kloster sind geistliche Heimat einheimischer und auch ausländischer Christen und mehrerer Gruppen. Das Engagement von Lukas 14, hervorgegangen aus der Gehörlosenseelsorge und die Sorge um die Wohnsitzlosen und Armen im Franziskustreff, die beide hier Tradition haben, sind nicht mehr wegzudenken.
Die ausführliche Geschichte der Kapuziner in Frankfurt steht hier zum Download bereit.