News

FOTO: KAPUZINER/STEFAN WALSER

7. Febru­ar 2022

Ikone des seligen Anicet Koplin gesegnet

In der Kapu­zi­ner­kir­che in Wer­ne ist die Iko­ne des seli­gen Ani­cet Koplins in einer fei­er­li­chen Ves­per geseg­net wor­den. Sie stammt vom Iko­nen­ma­ler und Kapu­zi­ner Franz Beer. 

„Ani­cet Koplin war ein typisch fran­zis­ka­ni­scher Seli­ger: Inmit­ten der Welt Zeug­nis geben von der Barm­her­zig­keit Got­tes!“ Br. Chris­to­pho­rus Goe­de­r­eis, Pro­vin­zi­al der deut­schen Kapu­zi­ner­pro­vinz, hat Anfang Febru­ar in der Kapu­zi­ner­kir­che in Wer­ne fei­er­lich die Iko­ne des seli­gen Ani­cet Koplin gesegnet.

Ani­cet (Adal­bert) Koplin­ski wur­de am 30. Juli 1875 in Debrz­no/­West-Pom­mern gebo­ren. Mit 18 Jah­ren trat der jun­ge Mann in das Novi­zi­at der Kapu­zi­ner in Sigols­heim im Elsass ein und erhielt den Namen Ani­cet. Nach dem Stu­di­um, der Ewi­gen Pro­fess und der Pries­ter­wei­he leb­te Ani­cet in ver­schie­de­nen Klös­tern der Rhei­nisch-West­fä­li­schen Kapu­zi­ner­pro­vinz (Kle­ve, Müns­ter, Kre­feld, Die­burg, Cle­mens­werth, Ster­k­ra­de und Wer­ne). 1918 wur­de der Ordens­mann nach War­schau ver­setzt und wur­de dort vor allem bekannt als „Vater der Armen“ und als „Bett­ler von „War­schau“.

Die Kapu­zi­ner in War­schau bau­ten bereits in den 30er Jah­ren des letz­ten Jahr­hun­derts eine Armen­spei­sung auf. Bis zu 8.000 Men­schen kamen täg­lich dort­hin. Ani­cet war der Bru­der, der den Kon­takt zu den vie­len Spen­dern hielt. Er küm­mer­te sich aber nicht um die Hun­gern­den, son­dern auch um die Arbeits­lo­sen der Stadt. Dazu errich­te­te er eine Job- und Spendenbörse.

„Als 1939 der 2. Welt­krieg aus­brach, blieb Ani­cet in War­schau und fand sich inmit­ten eines inne­ren Kon­flikts: halb Deut­scher, halb Pole“, berich­te­te Br. Chris­to­pho­rus in sei­ner Pre­digt in Wer­ne. Br. Ani­cet begann, sich um die jüdi­sche Bevöl­ke­rung zu küm­mern. Täg­lich traf man ihn am Draht­zaun des War­schau­er Ghet­tos an, wie er den Kin­dern Brot und Zwie­beln zusteck­te. Im Juni 1940 wur­de Br. Ani­cet Koplin­ski von der Gesta­po ver­hört. Man woll­te wis­sen, ob die Unter­grund­zeit­schrif­ten auch im Klos­ter gele­sen wür­den. Und man woll­te Namen hören. Die bei­den Brü­der wei­ger­ten sich, etwas zu sagen. Mehr noch: Bei die­sem Ver­hör rief Ani­cet dem Gesta­po-Offi­zier zu, dass er sich schä­me, Deut­scher zu sein.

Am 16. oder 17. Juni 1941 umstell­te die Gesta­po das War­schau­er Kapu­zi­ner­klos­ter, nahm 22 Brü­der in Arrest, die schließ­lich nach Ausch­witz gebracht wur­de. „Viel mehr wis­sen wir nicht. Was wir wis­sen, ist, dass Ani­cet Koplin­ski im legen­dä­ren Todes­block 19 saß und am 16. Okto­ber 1941 umge­bracht wur­de. Am 13. Juni 1999 wur­de er von Papst Johan­nes Paul II. gemein­sam mit 103 wei­te­ren Mär­ty­rern selig­ge­spro­chen“, sagt Br. Christophorus. 

Die Iko­ne, die vom Kapu­zi­ner Franz Beer aus Cle­mens­werth gefer­tigt wur­de, spie­gelt das Leben des Ordens­man­nes. Das blut­ro­te Kreuz mit Sta­chel­draht steht für die Ermor­dung durch die Nazis, der Laib Brot für sei­nen Ein­satz für die Armen. Die Iko­ne ist zu den Öff­nungs­zei­ten der Kapu­zi­ner­kir­che in Wer­ne für alle zugäng­lich. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie in die­sem PDF.

Pressekontakt

Bei Fra­gen zu die­ser Mel­dung oder zur Auf­nah­me in den Pres­se­ver­tei­ler mel­den Sie sich per Mail oder Tele­fon bei Tobi­as Rau­ser, Lei­ter Pres­­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit: Tele­fon: +49 (0)160–99605655 oder

KAPNEWS

Der News­let­ter der Kapuziner
Wol­len Sie über die Kapu­zi­ner und ihr Enga­ge­ment aktu­ell infor­miert blei­ben? Dann mel­den Sie sich kos­ten­los für unse­re monat­li­chen „KAPNEWSan.
www.kapuziner.de/newsletter

START­SEI­TE
Pressekontakt

Bei Fra­gen zu die­ser Mel­dung oder zur Auf­nah­me in den Pres­se­ver­tei­ler mel­den Sie sich per Mail oder Tele­fon bei Tobi­as Rau­ser, Lei­ter Pres­­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit: Tele­fon: +49 (0)160–99605655 oder

KAPNEWS

Der News­let­ter der Kapuziner
Wol­len Sie über die Kapu­zi­ner und ihr Enga­ge­ment aktu­ell infor­miert blei­ben? Dann mel­den Sie sich kos­ten­los für unse­re monat­li­chen „KAPNEWSan.
www.kapuziner.de/newsletter