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FOTO: KAPUZINER/LEMRICH

8. April 2023

Impuls zum Osterfest: „Du bist Leben und Licht“

Ostern fei­ern – mit einem Lachen der Freu­de! Wie geht das, wenn die Rea­li­tät sor­gen­be­las­tet ist? Was der Ruf des Auf­er­stan­de­nen für ihn per­sön­lich bedeu­tet, sagt Br. Harald Weber in sei­nem Osterimpuls.

Du wirst den Tod in uns wan­deln in Licht,
dem Leben gibst du ein neu­es Gesicht,
die Trä­nen trock­nen, die Trau­er zerbricht,
denn du stehst auf, du bist Leben und Licht.

Kathi Stim­mer-Sal­ze­der

Ostern ist das Fest des Lebens, das sich gegen den Tod durch­setzt und – so erle­ben wir es im Früh­ling auch in der Natur – neu zum Blü­hen kommt. Musi­ka­lisch kommt das für mich wun­der­bar zum Aus­druck in dem Lied von Kathi Stim­mer-Sal­ze­der. Es spricht von Leben und Ver­än­de­rung, vom auf­er­stan­de­nen Herrn, der neu­es Leben bringt, das nicht mehr ist, wie es vor­her war.

Damit das kei­ne lee­ren Wort­hül­sen sind, lohnt es sich, Ostern aus mei­ner aktu­el­len Lebens­si­tua­ti­on her­aus zu betrach­ten. Da ist jede Men­ge Tod zu fin­den: Ukrai­ne­krieg, Men­schen auf der Flucht, Kli­ma­kri­se, Kir­che vor dem Zusam­men­bruch, Klos­ter­schlie­ßun­gen und Über­al­te­rung. Aber auch im klei­nen, per­sön­li­chen Umfeld: abge­bro­che­ne Bezie­hun­gen, läh­men­des um mich sel­ber Krei­sen, Ver­zagt­heit vor Auf­ga­ben, die wie Ber­ge vor mir ste­hen. Das sind die Rea­li­tä­ten, vor denen ich nicht die Augen ver­schlie­ßen kann.

Auf­ste­hen, Licht sehen, Leben in die Hand neh­men. Das ruft mir der Auf­er­stan­de­ne zu.

Mit Ver­trau­en die Schwie­rig­kei­ten wahr­neh­men und mit hoff­nungs­vol­ler Freu­de das in Angriff neh­men, was ich bewir­ken kann: Soli­da­risch mit den Men­schen leben, die Gerech­tig­keit und Frei­heit den Vor­rang vor dem Recht des Stär­ke­ren geben. Mit offe­nen Augen die Not der Bedürf­ti­gen sehen und sie mit offe­nen Armen auf­neh­men, wo es mir mög­lich ist.

Mei­nen Lebens­stil über­den­ken und man­ches weg­las­sen, das unnö­tig oder umwelt­schäd­lich ist. Denn mein klei­ner Bei­trag zählt, wenn ich mich mit den ande­ren zusam­men auf den Weg mache.

Mit den Gläu­bi­gen und Mit­brü­dern, die ich habe, mei­nen Glau­ben leben und gestal­ten. Und in den dunk­le­ren Momen­ten des All­tags das Licht suchen – im Ver­trau­en auf den Gott, der Licht schen­ken möch­te und im Ver­trau­en in mei­ne Mit­men­schen, die die glei­che Sehn­sucht nach Leben haben wie ich.

Und das alles nicht mit dem mir selbst erho­be­nen Zei­ge­fin­ger, son­dern mit einem Lachen der Freu­de. Weil es sich lohnt. Weil mir einer ins Leben vor­aus­geht, der den Tod kennt, aber sich davon nicht ins Bocks­horn jagen lässt, der mei­ne Trä­nen trock­net, die Trau­er zer­bricht und so mein Gesicht wan­delt – zum leben­di­gen Lachen.

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