FOTO: KAPUZINER
Kraftvolles Engagement
Auf der Missionsstation in den Bergen wirken nun vier Ordensleute (Br. Andreas, Br. Christian, Sr. Gratias und Br. Jeremias)
Missionsstation Fushë-Arrëz: Kapuziner nun zu dritt in Albanien
Verstärkung für vielfältige Aufgaben vor Ort: Mit der Ankunft von Br. Jeremias Borgards im vergangenen Jahr sind nun drei deutsche Kapuziner in der Mission im albanischen Fushe-Arrez tätig.
Die Kapuziner haben ihre Präsenz in der Missionsstation Fushë-Arrëz im Norden Albaniens weiter gestärkt. Im Spätsommer 2022 kam Br. Jeremias Borgards aus Deutschland neu ins Land. Damit leben und arbeiten nun drei Kapuzinerbrüder zusammen mit Schwester Gratias in der armen Bergregion des noch vor wenigen Jahren komplett abgeschotteten Landes. Insgesamt wirken mit den Missionaren aus Italien und den einheimischen, albanischen Brüdern nun neun Kapuziner an drei Orten in dem Balkanstaat.
Seit mehr als 14 Jahren ist Br. Andreas Waltermann vor Ort. Er ist Seelsorger der vier Pfarreien der Region und hat in dieser Zeit viele soziale Hilfsprojekte realisiert. Br. Christian Albert kam 2020 nach Fushë-Arrëz. Der junge Kapuziner arbeitet als Katechet und engagiert sich als Koch bei großen Veranstaltungen und für Menschen mit Behinderungen. Als Priester und Krankenpfleger haucht Br. Jeremias der Ambulanz der Missionsstation wieder neues Leben ein und ist zurzeit dabei, nach seinem Sprachkurs eine ambulante Kranken- und Altenpflege aufzubauen. Die drei Brüder wollen als Gemeinschaft kraftvolle Antworten auf die Fragen und Zeichen der Zeit geben.
Schon seit vielen Jahren, seit der Öffnung des Landes nach dem Kommunismus, ist die Bergregion von Abwanderung geprägt. Durch die Coronapandemie hat sich die Landflucht noch einmal verstärkt und erreicht in den letzten Monaten ein bislang unbekanntes Ausmaß. Junge Menschen und Familien zieht es in die größeren Städte, viele wandern ins Ausland ab. Zurück bleiben die Alten, Familien mit behinderten Familienangehörigen und diejenigen, die so arm sind, dass sie sich den Wegzug nicht leisten können. Bisher waren die Senioren ganz selbstverständlich in das familiäre Sozialgefüge eingebunden und wurden im Alter von ihren Kindern und Enkeln versorgt und betreut.
Wo dieses Gefüge nun bröckelt oder gar ganz wegbricht, soll das Pflegeprojekt von Br. Jeremias greifen. Eine große Herausforderung vor Ort, die die Kapuziner gemeinsam angehen wollen. Dass die Brüder nun zu dritt in einer Gemeinschaft vor Ort leben und arbeiten, bringt weiteren Schwung in die missionarische Arbeit in Fushë-Arrëz.
Text: Br. Christian Albert