Interview

FOTO: KAPUZINER/LEMRICH

29. Juni 2022

„Ich mache nahezu täglich neue Entdeckungen“

Seit ein paar Mona­ten ist Br. Nor­bert Schlen­ker Guar­di­an im Klos­ter Wer­ne. Wie das Ankom­men lief und was die Kapu­zi­ner auf ihrem Kapi­tel für Wer­ne beschlos­sen haben, sagt er im Inter­view auf kapuziner.de.

Br. Nor­bert, wie lief das Ankom­men in Werne?
Ich habe über Mona­te ver­teilt wäh­rend mei­ner Sab­bat­zeit immer wie­der Din­ge nach Wer­ne gebracht. End­gül­tig ange­kom­men bin ich dann am Ascher­mitt­woch. Bevor dann am 20. März der Guar­di­ans­wech­sel statt­fand, hat mein Vor­gän­ger Br. Romu­ald mich mit den vie­len Din­gen ver­traut gemacht, die für mich wich­tig sind. Aber in den ers­ten Wochen mach­te ich nahe­zu täg­lich wei­te­re neue Ent­de­ckun­gen. Beim Got­tes­dienst am 20. März und bei den anschlie­ßen­den Begeg­nun­gen im Klos­ter­hof gab es viel Aner­ken­nung und Dank an Br. Romu­ald und auch für mich herz­li­che Will­kom­mens­grü­ße und gute Wünsche.

Sie hat­ten vor weni­gen Tagen Ihr Pro­vinz­ka­pi­tel in Müns­ter. Ging es da auch um Werne?
Was im Vor­feld schon ange­dacht war, wur­de durch das Pro­vinz­ka­pi­tel bestä­tigt: Wer­ne, das ja das ältes­te Klos­ter unse­rer Pro­vinz ist, wird wei­ter­hin ein Ort für älte­re Mit­brü­der sein, also auf jeden Fall wei­ter­hin bestehen bleiben.

Die Kapu­zi­ner wol­len sich neu auf­stel­len. Was bedeu­tet das für Werne?
Schon seit Jah­ren steht Wer­ne auf der Lis­te der Klös­ter, die wir mög­lichst lan­ge behal­ten wol­len. Von der Grö­ße her ist es opti­mal und es besteht ein sehr guter Kon­takt zur Bevöl­ke­rung, die mit uns sehr ver­bun­den ist und uns in vie­len Din­gen unter­stützt, sowohl finan­zi­ell wie durch ehren­amt­li­che Tätigkeit.

Kön­nen Sie die Plä­ne für das Klos­ter Wer­ne genau­er beschreiben?
Durch die durch den Pfle­ge­not­stand erfor­der­lich gewor­de­ne Schlie­ßung unse­rer ordens- und haus­in­ter­nen Pfle­ge­sta­ti­on in unse­rem Klos­ter in Müns­ter muss­ten für die dor­ti­gen pfle­ge­be­dürf­ti­gen Mit­brü­der neue Plät­ze gefun­den wer­den. Vier Brü­der sind für die Wohn- und Pfle­ge­ge­mein­schaft St. Katha­ri­na hier in Wer­ne vor­ge­se­hen, einem Pfle­ge­heim zehn Fuß­mi­nu­ten von unse­rem Klos­ter ent­fernt. Einer ist schon Ende April hier ange­kom­men, die wei­te­ren fol­gen, sobald Plät­ze frei sind. Die­se Brü­der wer­den dann unse­rem Klos­ter zug­ord­net, das heißt, wir wer­den sie regel­mä­ßig besu­chen und mit ihnen und mit der dor­ti­gen Haus­lei­tung sowie den Pfle­ge­kräf­ten Kon­takt hal­ten. Auch wer­den wir in der neu gestal­te­ten Kapel­le des Hei­mes Got­tes­diens­te über­neh­men. Im Erd­ge­schoss unse­res Klos­ters gibt es auch zwei Wohn­ein­hei­ten, in denen leicht behin­der­te Brü­der leben und zum Bei­spiel bei Bedarf durch einen ambu­lan­ten Pfle­ge­dienst ver­sorgt wer­den kön­nen. Um das Ober­ge­schoss unse­res Klos­ters bes­ser errei­chen zu kön­nen, wur­de bereits ein Trep­pen­lift eingebaut.

Ob wir uns seel­sorg­lich noch mehr enga­gie­ren kön­nen, wird davon abhän­gen, wel­che Brü­der tat­säch­lich in unser Klos­ter in den nächs­ten Mona­ten ver­setzt wer­den. Älte­re und auch betag­te Mit­brü­der möch­ten nicht aufs Abstell­gleis gestellt wer­den, son­dern sind in der Regel ger­ne bereit, klei­ne­re Auf­ga­ben ihren Mög­lich­kei­ten ent­spre­chend zu übernehmen.

Wie­vie­le Brü­der wer­den am Ende in Wer­ne wohnen?
Vom Platz her kön­nen acht bis zehn Brü­der hier maxi­mal woh­nen und leben. Wie vie­le es genau sein wer­den, bleibt abzuwarten.

Bis­her war die Cari­tas im Klos­ter unter­ge­bracht. Ist dafür noch Platz, wenn neue Brü­der kommen?
Vor sechs Jah­ren wur­de ein Teil des Klos­ters an die Cari­tas für Ver­wal­tungs- und Bera­tungs­räu­me ver­mie­tet. Das war sei­ner­zeit sehr sinn­voll, weil die hier leben­den Brü­der nicht das gesam­te Haus gebraucht haben. Jetzt aber haben wir von der neu­en Bedeu­tung des Klos­ters Wer­ne her wie­der Eigen­be­darf und so muss­ten wir der Cari­tas kün­di­gen, die inzwi­schen auch neue Räu­me im Zen­trum von Wer­ne gefun­den hat.

Muss dafür umge­baut werden?
Vor sechs Jah­ren muss­te vor allem der Cari­tas­be­reich abge­trennt wer­den. Das geschah in der Wei­se, dass bei Bedarf ein „Rück­bau“ ohne all­zu gro­ßen Auf­wand mög­lich ist und die­ser Rück­bau steht jetzt in den nächs­ten Mona­ten an. Natür­lich muss eini­ges ergänzt wer­den, um das Haus senio­ren­ge­recht und teil­wei­se behin­der­ten­ge­recht aus­zu­stat­ten. Da ste­hen wir aber erst am Beginn der Pla­nungs­pha­se und da wird sich zei­gen, wie auf­wän­dig die Bau­maß­nah­me sein wird.

Was sind Ihre Plä­ne bis Jahresende?
Es bleibt zunächst mal abzu­war­ten, wie­vie­le und wel­che Brü­der unse­re neue Pro­vinz­lei­tung für Wer­ne vor­se­hen wird. Wenn Klös­ter auf­ge­löst wer­den, müs­sen vor allem auch älte­re Brü­der einen guten Platz fin­den kön­nen. Dafür schaf­fen wir hier die Mög­lich­keit. Ich den­ke, aber nicht, dass bis Jah­res­en­de die neue per­so­nel­le Zusam­men­set­zung unse­res Klos­ters abge­schlos­sen ist. Das wird bis ins neue Jahr hineindauern.

Wenn Sie einen Wunsch frei hät­ten, für sich und das Klos­ter Wer­ne, was wäre das?
Ich hof­fe und wün­sche, dass noch ein bis zwei arbeits­fä­hi­ge und nicht ganz alte Brü­der gefun­den wer­den, die nach Wer­ne kom­men und mit mir zusam­men­ar­bei­ten und mich unter­stüt­zen. Im Moment hängt an mir als „Jüngs­tem im Haus“ sehr viel. Und natür­lich wün­sche ich mir und unse­rem Kon­vent, dass wir auch in Zukunft jün­ge­re Ehren­amt­li­che fin­den, die die sehr gute Ver­bin­dung der Wer­ner Bevöl­ke­rung mit unse­rem Klos­ter durch ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment unter­stüt­zen und fortführen.

Vie­len Dank für das Gespräch!

 

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