Standpunkte
Thomas Dienberg

Bild: Kapuziner/Hoàng Lê

BR. THOMAS DIENBERG

wur­de 1963 gebo­ren und trat 1983 in den Kapu­zi­ner­or­den ein. Er ist Pro­fes­sor für Theo­lo­gie der Spi­ri­tua­li­tät und lebt und arbei­tet in Münster.

15. Febru­ar 2021

Nur wer achtsam ist, kann gut führen

Es ist ein zen­tra­ler Begriff für Füh­rungs­kräf­te: Acht­sam­keit. Doch was bedeu­tet das kon­kret? Geht es um eine Metho­de zur Leis­tungs­stei­ge­rung oder eine Hal­tung dem Leben gegen­über? Br. Tho­mas Dien­berg kom­men­tiert den Begriff mit fran­zis­ka­ni­schem Blick und gibt Inter­es­sier­ten sie­ben Leit­sät­ze für acht­sa­me Füh­rung an die Hand.

Der Begriff der ‚Acht­sam­keit‘ ist im Moment in aller Mun­de. Unzäh­li­ge Work­shops und Bücher zeu­gen davon. Und sie lau­ten alle ähn­lich, wie z. B.: ‚Mei­ne-Work-Life-Balan­ce‘ – 100 Wege zur Acht­sam­keit‘; ‚Die Sie­ben Geheim­nis­se der Acht­sam­keit‘; ‚Zwi­schen Acht­sam­keit und Prag­ma­tis­mus; ‚Das Prin­zip Acht­sam­keit. Die Anti-burn-out-Strategie‘.

Acht­sam­keit scheint eine Wun­der­waf­fe im Umgang mit Stress und Burn­out sowie für ein resi­li­en­tes Leben (auch so ein infla­tio­nä­rer Begriff) zu sein. Trägt sie dazu bei, dass Arbeit­neh­mer sich woh­ler füh­len, bes­ser und effi­zi­en­ter arbei­ten? Ist das mit Acht­sam­keit gemeint? Ist Acht­sam­keit eine zweck­ori­en­tier­te Metho­de zur Leis­tungs­stei­ge­rung – oder nicht viel­mehr eine grund­sätz­li­che Hal­tung dem Leben, dem Men­schen und der Welt gegenüber?

Acht­sam­keit ist ein ganz wich­ti­ger Teil einer Füh­rung, die sich als Dienst ver­steht: Dienst im Rah­men einer Orga­ni­sa­ti­on, Dienst an den Mit­ar­bei­ten­den und auch an den Kun­den. In der fran­zis­ka­ni­schen Tra­di­ti­on bedeu­tet Füh­rung immer Die­nen. Es geht dar­um, Sor­ge zu tra­gen, auch für sich selbst!

Füh­rung lässt sich mit den drei Aspek­ten beschrei­ben: sich selbst füh­ren, ande­re füh­ren und geführt wer­den. Das kann nur gelin­gen, wenn Acht­sam­keit kei­ne Metho­de ist, son­dern eine Grund­hal­tung. Acht­sam­keit in der die­nen­den Füh­rung meint den Men­schen und stellt ihn (sich selbst ein­ge­schlos­sen) in den Mittelpunkt.

Sie­ben Merk- oder auch Leit­sät­ze für eine die­nend acht­sa­me Füh­rung lauten:

  • Ler­ne sehen, was ist, wie es ist – und dass es ist, wie es ist
  • Tritt immer wie­der ein­mal einen Schritt zurück – und ler­ne das Staunen
  • Nimm die ande­ren als ande­re wahr – und lass Dich von ihnen überraschen
  • Ler­ne die Demut – und sehe die Feh­ler nicht nur bei den anderen
  • Schen­ke Ver­trau­en – und erle­be, wie Men­schen aufblühen
  • Höre auf Dei­ne inne­re Stim­me – und las­se Dich leiten
  • Die­ne dem Gan­zen, indem Du dich selbst lei­test, ande­re lei­test und Dich aus Dei­nen Quel­len lei­ten lässt
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