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Bruder Jeremias

FOTO: KAPUZINER/Gisela Albrecht

6. Juli 2020

Seelsorge am Jakobusweg: Bruder Jeremias nach Spanien entsandt

Die Aus­sendung von Bru­der Jere­mi­as nach Léon im Nord­wes­ten Spa­ni­ens war für Ende März geplant. Doch wegen der Coro­na­pan­de­mie konn­te weder die Fei­er im Alt­öt­tin­ger Kon­rad­klos­ter noch die Ein­rei­se nach Spa­ni­en statt­fin­den. Jetzt, mehr als drei Mona­te spä­ter, mach­te sich der Kapu­zi­ner schließ­lich auf zu sei­ner neu­en Wir­kungs­stät­te am Jakobusweg.

Die Aus­sen­dungs­fei­er am 4. Juli 2020 unter Lei­tung von Bru­der Chris­to­pho­rus Goe­de­r­eis, dem Pro­vin­zi­al­mi­nis­ter der Deut­schen Kapu­zi­ner­pro­vinz, fand in der Zel­ler Wall­fahrts­kir­che „Maria zu den Ket­ten“ statt. Das Zel­ler Klos­ter im mitt­le­ren Schwarz­wald wird der „Hei­mat­stütz­punkt“ für Bru­der Jere­mi­as wäh­rend sei­nes Wir­kens in Spa­ni­en sein. Vie­len Zel­lern ist er noch aus sei­ner Zeit als Vikar in der Seel­sor­ge­ein­heit bekannt – dort war er von 2003 bis 2010 tätig.

Auch Bru­der Nor­bert und Bru­der Jako­bus aus Alt­öt­ting, wo Bru­der Jere­mi­as von 2013 bis 2019 gelebt hat, nah­men gemein­sam mit wei­te­ren Mit­brü­dern aus ver­schie­de­nen Klös­tern der Pro­vinz an der Fei­er teil. „Wir sen­den heu­te Bru­der Jere­mi­as in die euro­päi­sche Kapu­zi­ner­f­ra­ter­ni­tät nach Spa­ni­en aus. Sein neu­er Ein­satz­ort liegt am Jako­bus­weg nach Sant­ia­go de Com­pos­te­la und die Seel­sor­ge für die Pil­ger ist ein Teil sei­nes neu­en Auf­ga­ben­ge­biets“, erklär­te Bru­der Christophorus.

In sei­ner Pre­digt stell­te der Pro­vin­zi­al­mi­nis­ter die Tages­hei­li­ge Eli­sa­beth von Por­tu­gal vor. „Ihre Bio­gra­fie passt zu Bru­der Jere­mi­as“, sag­te er. Die Hl. Eli­sa­beth wur­de in Spa­ni­en gebo­ren, erhielt den Namen ihrer Nich­te aus Thü­rin­gen und hei­ra­te­te den König von Por­tu­gal. Als Wit­we schloss sie sich dem Kla­ris­sen­or­den an und küm­mer­te sich um die Armen. „Das ist eine inter­eu­ro­päi­sche Bio­gra­fie im 13. Jahr­hun­dert“, mein­te der Ordens­obe­re. Danach zitier­te er aus dem Tages­evan­ge­li­um, in dem Jesus einen Glau­bens­grund­satz for­mu­lier­te: „Was ihr dem Gerings­ten mei­ner Brü­der und Schwes­tern getan habt, das habt ihr mir getan.“

Bru­der Chris­to­pho­rus stell­te wei­ter die Fra­ge, was das Chris­ten­tum im Wesent­li­chen aus­zeich­ne, und fand die Ant­wort in die­sem Zitat: „Der Grund­voll­zug des Chris­ten­tums ist der Dienst am Nächs­ten und die Begeg­nung mit den Mit­men­schen.“ Der Hl. Franz von Assi­si, der Ordens­grün­der der fran­zis­ka­ni­schen Orden, trug sei­nen Mit­brü­dern auf, „Frie­den und Heil unter den Men­schen zu brin­gen und ver­kün­den“, fuhr er fort.

Bru­der Chris­to­pho­rus über­reich­te Bru­der Jere­mi­as das offi­zi­el­le Aus­sen­dungs­schrei­ben des Gene­ral­mi­nis­ters der Kapu­zi­ner sowie das Mis­si­ons­kreuz. Anschlie­ßend wand­te sich der Pro­vin­zi­al mit per­sön­li­chen Wor­ten an Bru­der Jere­mi­as: „Lie­ber Jere­mi­as, die letz­ten Jah­re hast du in Alt­öt­ting gelebt, einem from­men Ort. Der Dienst an den Flücht­lin­gen war dir wich­tig. Hier und da hast du den Laden ganz schön auf­ge­mischt“, schmun­zel­te Bru­der Chris­to­pho­rus. Bru­der Jere­mi­as habe dazu bei­getra­gen, dass Migran­ten und Flücht­lin­ge im Klos­ter Alt­öt­ting beher­bergt wur­den. Nun gehe er wie­der an einen from­men Ort: nach León in Spa­ni­en. Der neue Ein­satz­ort liegt am Jako­bus­weg, an dem die Pil­ger nach Lebens­sinn und Spi­ri­tua­li­tät such­ten, sag­te Bru­der Chris­to­pho­rus. Aber die neue Auf­ga­be sei mehr als Pil­ger­seel­sor­ge. Der inter­kul­tu­rel­le Dia­log im Kapu­zi­ner­or­den mit Aus­tausch und sozia­len Aspek­ten gehö­re eben­falls dazu. „Du gehst an einen Ort mit rei­cher Geschich­te, an dem neue Men­schen auf dich war­ten und sich durch dein Dasein eini­ges ent­wi­ckeln wird. Wir wün­schen dir alles Gute und Got­tes Segen“, sag­te der Lei­ter der Deut­schen Kapu­zi­ner­pro­vinz abschließend.

Zu Beginn der eigent­li­chen Aus­sendung seg­ne­te Bru­der Chris­to­pho­rus sei­nen Mit­bru­der mit Hand­auf­le­gung und dem Segens­ge­bet des Ordens­grün­ders Franz von Assi­si. Er über­reich­te Bru­der Jere­mi­as das offi­zi­el­le Aus­sen­dungs­schrei­ben des Gene­ral­mi­nis­ters der Kapu­zi­ner sowie das Mis­si­ons­kreuz, das als Tau-Kreuz mit Ele­men­ten des Son­nen­ge­sangs gestal­tet ist.

Dann wand­te sich Bru­der Jere­mi­as an die Anwe­sen­den: „Ich glau­be, ich ken­ne alle hier in der Kir­che und alle ken­nen mich. Das ist schön.“ Er zitier­te einen Aus­spruch von Bru­der Urban, einem ver­stor­be­nen Mit­bru­der, den er in der Zeit sei­ner Ordens­aus­bil­dung ken­nen­lern­te und der gesagt habe, dass Gott kei­nen Feh­ler mache. In sei­nen rund 30 Jah­ren im Kapu­zi­ner­or­den habe es viel „Auf und Ab“ gege­ben, schwie­ri­ge Zei­ten, in denen er aus dem Orden aus­tre­ten woll­te. „Doch spä­ter hat sich das, was ich nie woll­te, zu einem für mich pas­sen­den Bild zusam­men­ge­fügt“, erklär­te der 52-Jäh­ri­ge rück­bli­ckend. Er erin­ner­te sich an sei­ne Zeit in der Seel­sor­ge, wäh­rend der er in den inter­re­li­giö­sen Dia­lo­gen und in der prak­ti­schen Arbeit vie­le gute Erfah­run­gen machen durf­te. „Wenn ich so durch die Rei­hen in der Kir­che schaue, war jede Begeg­nung gut und hat geformt. Gott macht kei­ne Feh­ler.“ Bru­der Jere­mi­as drück­te sei­ne Freu­de dar­über aus, dass so vie­le alte Freun­de und Bekann­te zu sei­ner Aus­sendung gekom­men sei­en. „Jetzt freue ich mich auf den Auf­bruch und die neue Auf­ga­be“, sag­te er abschlie­ßend und erhielt Applaus für sei­ne Rede.

Am Ende der kirch­li­chen Fei­er sprach Bru­der Mar­kus, Lei­ter des Zel­ler Kapu­zi­ner­klos­ters, die Ein­la­dung zu einem Steh­emp­fang im Klos­ter­gar­ten aus. Die­ser Ein­la­dung folg­ten die Kir­chen­be­su­cher ger­ne. Bei Sekt und klei­nem Imbiss nutz­ten sie die Gele­gen­heit, um mit Br. Jere­mi­as ins Gespräch zu kom­men und ihm alles Gute für sei­ne neue Auf­ga­be zu wünschen.

Am Sonn­tag­mor­gen mach­te sich Br. Jere­mi­as auf den Weg ins über 1500 Kilo­me­ter ent­fern­te León, um nun end­lich sei­nen neu­en Dienst anzutreten.

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