Standpunkte

FOTO: LEM­RICH

BR. JENS KUSENBERG

lebt im Kapu­zi­ner­klos­ter St. Anton in Mün­chen und ist als Pries­ter in der Seel­sor­ge tätig. Er ist Jahr­gang 1981 und trat 2011 in den Kapu­zi­ner­or­den ein. 

8. Novem­ber 2022

Synodaler Weg: Gesellschaftlicher Diskurs statt Eigenschau

Wie sieht die Zukunft des Syn­oda­len Weges aus? Was sich Br. Jens Kusen­berg vom Dia­log über Kir­chen­re­for­men erhofft und war­um es zur­zeit nicht rund läuft, kom­men­tiert der Ordens­mann auf kapuziner.de.

Johan­nes XXIII., der Papst des Kon­zils, war ein kon­ser­va­ti­ver Mensch. Den­noch hat­te er den Mut das umzu­set­zen, was dran war: die Abkop­pe­lung der Kir­che von der Lebens­rea­li­tät der Men­schen zu ver­hin­dern und das Selbst­bild der Kir­che zu erden. Immer wie­der muss­te sich die Kir­che mit der Umwelt aus­ein­an­der­set­zen. Und es war die gro­ße Stär­ke des Chris­ten­tums, dass das immer wie­der in Dia­log und Reform gelun­gen ist. Die­se Stär­ke dür­fen wir ein­set­zen. Auch wenn unter­schied­li­che Ergeb­nis­se dabei herauskommen.

Ich erin­ne­re dar­an, wie es zum Syn­oda­len Weg gekom­men ist: Als die schreck­li­chen Ver­bre­chen, die gegen Kin­der und ande­re Schutz­be­foh­le­ne durch Mit­glie­der der Kir­che began­gen wur­den, end­lich ganz ans Licht gekom­men sind und die struk­tu­rel­len Ursa­chen, die die­se Ver­bre­chen erleich­ter­ten, erkannt wur­den, war den meis­ten klar, dass etwas der Reform inner­halb der Kir­che bedürf­tig sei.

Im Moment erle­be ich per­sön­lich, dass dies nicht rund läuft. Dass immer wie­der Argu­men­te kom­men, als wol­le ein Teil des Syn­oda­len Weges das Katho­li­sche abschaf­fen. Ande­re sind erstaunt über die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­fä­hig­keit und ‑unwil­lig­keit von Tei­len des Episkopates.

Ich als Kapu­zi­ner, als Mit­glied eines Reform­or­dens des hei­li­gen Fran­zis­kus, der als der ganz katho­li­sche Hei­li­ge gilt, wün­sche ich mir sehr, dass der Syn­oda­le Weg mit eben genau die­sen bei­den Strän­gen wei­ter­geht und zu einem prak­ti­ka­blen Ergeb­nis kommt: eine katho­li­sche Reform für die Struk­tur der deut­schen Kirche.

Ich behaup­te nicht, dass dies die letz­te Chan­ce für die Kir­che in Deutsch­land ist. Weil Kir­che mehr ist als Struk­tur. Aber es ist eine sehr gro­ße Chance.

Vie­le Chan­cen sind ver­ge­ben wor­den. Die­se könn­te genutzt wer­den, damit die Kir­che nicht nur Eigen­schau betreibt, son­dern sich wie­der stär­ker in den gesell­schaft­li­chen Dis­kurs ein­bringt. Denn da gibt es The­men, denen eine kirch­li­che Stim­me gut tun könn­te. Eben so ver­ste­he ich den Syn­oda­len Weg: Frei­raum schaf­fen, damit die Kir­che wei­ter Grund­sa­kra­ment sein kann. Damit den Men­schen Hei­lung geschenkt wer­den kann. Damit die Welt im Got­tes­kon­takt blei­ben kann.

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