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Maria zu den Ketten

Maria zu den Ket­ten ist eine Wall­fahrts­kir­che mit Tra­di­ti­on, mit Legen­den und Wun­dern. Ein Ort des Glau­bens, des Ver­ste­hens und der Besin­nung. Sie ist die größ­te Mari­en­wall­fahrts­kir­che in Baden und ihr Name ist unter allen maria­ni­schen Wall­fahrts­or­ten einmalig.

Maria zu den Ket­ten ist ein Wall­fahrts­ort für alle Alters­grup­pen, für Kin­der wie für Erwach­se­ne. Mit sei­nen Legen­den, die anschau­lich in der Kir­che dar­ge­stellt wer­den, bie­tet er sich für Erwach­se­nen-Wall­fahr­ten und Pil­ger­rei­sen eben­so an wie für Kindergruppen.

Die Seele befreien

Die Wall­fahrt hat eine bedeu­ten­de reli­giö­se Tra­di­ti­on. Von den ers­ten Pil­ger­strö­men der frü­hen Kir­che bis heu­te sind Pil­ger­rei­sen und Wall­fahr­ten ein beson­de­res spi­ri­tu­el­les Erleb­nis für alle Gläu­bi­gen. Das Beson­de­re die­ses Wall­fahrts­or­tes liegt bereits im Namen ver­bor­gen und ist in sei­nem Wir­ken erfahr­bar. Nicht Gefan­gen­nah­me oder Buße wer­den mit den Ket­ten sym­bo­li­siert, ganz im Gegen­teil: Maria zu den Ket­ten steht für Befrei­ung – dafür, von einer Last, von Abhän­gig­kei­ten, Sor­gen und Nöten erlöst zu wer­den. „Maria, du Ket­ten­lö­se­rin“, heißt es des­halb in den Gebe­ten und Lie­dern zu die­sem Wall­fahrts­ort. War­um das so ist, sagen uns Legen­den über Wun­der, die durch die Got­tes­mut­ter Maria an die­sem Ort gesche­hen sind.

Ein Ort für Rosen und Bären

Die Ent­ste­hung einer Stät­te zur Mari­en­ver­eh­rung in Zell geht auf die Legen­de des hei­li­gen Gal­lus zurück. Der iro-schot­ti­sche Glau­bens­bo­te (um 550 bis 640), der haupt­säch­lich im Boden­see­raum wirk­te, soll auch im Schwarz­wald tätig gewe­sen sein und sich am Har­mers­bach für eini­ge Zeit eine Zel­le errich­tet haben. Für sei­ne per­sön­li­chen Gebets­zei­ten habe er, so die Über­lie­fe­rung, ein Mari­en­bild in einem Rosen­strauch auf­ge­stellt. Unter dem Namen „Maria zur Rose“ ver­ehr­ten auch die Gläu­bi­gen aus der Umge­bung die­ses Gna­den­bild. Mit der Errich­tung einer klei­nen Holz­ka­pel­le mit dem Mut­ter­got­tes­bild dar­in wur­de der Grund­stein für den spä­te­ren Wall­fahrts­ort gelegt.

Über den hl. Gal­lus gibt es eini­ge Legen­den. So auch die Geschich­te von dem Bären, aus des­sen Tat­ze der Mönch einen Dorn, der dem Tier qual­voll zuge­setzt hat­te, gezo­gen haben soll. Das Wun­der­sa­me: Der Bär habe Gal­lus seit­dem nicht mehr ver­las­sen und mit ihm in dem heu­ti­gen Zell gelebt. Die Men­schen kamen zum hei­li­gen Gal­lus wegen Maria zur Rose, aber sicher auch, um den Bären zu sehen. His­to­risch belegt ist der Auf­ent­halt des hei­li­gen Gal­lus jedoch nicht. Denn eben­so sagt die Über­lie­fe­rung, dass ein ein­fa­cher Mönch aus der ehe­ma­li­gen Abtei Gen­gen­bach als Ein­sied­ler am Har­mers­bach gelebt habe, mög­li­cher­wei­se als Ver­wal­ter der hier lie­gen­den Klos­ter­gü­ter. Ob hei­li­ger Gal­lus oder unbe­kann­ter Mönch, das Mari­en­bild im Rosen­strauch berei­te­te Wun­dern und Legen­den den Boden. Und in jedem Fall erhielt der Ort „Zell“ sei­nen Namen durch einen als Ein­sied­ler ansäs­si­gen Bene­dik­ti­ner­mönch im Kinzigtal.

Ein weißes Pferd und machtlose Schweden

Zwei gro­ße Ket­ten­wun­der ran­ken sich um die­sen Wall­fahrts­ort. Das ers­te Wun­der geschah wäh­rend der Kreuz­zü­ge (1064 bis 1270). Ein jun­ger Schmie­de­ge­sel­le aus Schutt­ern geriet in tür­ki­sche Gefan­gen­schaft. Um als Skla­ve ver­kauft zu wer­den, brach­te man ihn in Ket­ten gefes­selt nach Jeru­sa­lem. Der jun­ge Mann war ein from­mer Besu­cher der Mari­en­ka­pel­le „Maria zur Rose“ und er bete­te zur Got­tes­mut­ter. Er ver­sprach, sei­ne Ket­ten dem Gna­den­bild dar­zu­brin­gen, soll­te er in Frei­heit sei­ne Hei­mat wie­der­se­hen dür­fen. Der Über­lie­fe­rung zufol­ge fie­len die Ket­ten von sei­nen Hän­den und Füßen, ein wei­ßes Pferd stand bereit und brach­te ihn in die Hei­mat. Gemein­sam mit sei­nen Lands­leu­ten zog der glück­li­che Gesel­le von Schutt­ern nach Zell zur Mari­en­ka­pel­le und lös­te sein Ver­spre­chen ein. Von da an trägt die Wall­fahrts­kir­che den Namen „Maria zu den Ket­ten“. Die Ket­ten selbst sind bis heu­te im Chor­raum der Kir­che zu bewundern.

Das zwei­te Wun­der ereig­ne­te sich wäh­rend des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges (1618 bis 1648), als die Schwe­den Zell besetz­ten. Ein schwe­di­scher Oberst woll­te dem „Wall­fahrts­spuk ein Ende berei­ten“ und gab einem Zel­ler Schmied den Befehl, die Ket­ten in Huf­ei­sen umzu­schmie­den. Trotz meh­re­rer Ver­su­che miss­lang die­ses Vor­ha­ben. Die Ket­ten ent­schwan­den wäh­rend des Schmie­dens und wur­den unver­sehrt in der Kir­che wie­der­ent­deckt. Das bestä­tig­ten laut Rats­pro­to­koll der Stadt Zell zahl­rei­che Zeu­gen. Doch nicht nur das: Im Jahr 1643 zer­stör­ten die Schwe­den sowohl die Stadt­kir­che als auch die Gen­gen­ba­cher Kir­che, die Wall­fahrts­kir­che „Maria zu den Ket­ten“ lie­ßen sie unversehrt.

Legenden entdecken – Geschichte atmen

In der Wall­fahrts­kir­che wer­den Legen­den leben­dig und Wun­der spür­bar. Die Ket­ten des from­men Schmie­de­ge­sel­len hän­gen für jeden gut sicht­bar im Chor­raum. Bild­lich dar­ge­stellt sind bei­de Ket­ten­wun­der in dem gro­ßen Decken­ge­mäl­de der Kir­che. Für Besu­cher und beson­ders für Kin­der und Jugend­li­che oder Fami­li­en blei­ben auf die­se Wei­se die Geschich­ten wach und Wun­der sind haut­nah erleb­bar. Auch die Ent­ste­hungs­ge­schich­te der Wall­fahrts­kir­che ist in Maria zu den Ket­ten zu sehen. So zeigt das Fens­ter im Haupt­ein­gang ihren Ursprung. Ein Schiff mit gel­bem Segel deu­tet auf die Über­fahrt der iro-schot­ti­schen Mön­che von ihrem Hei­mat­land auf das Fest­land hin. Zudem zeigt das Fens­ter den blü­hen­den Rosen­strauch. Er gab der Wall­fahrts­kir­che ihren ursprüng­li­chen Namen.

Wei­te­re Dar­stel­lun­gen von Hei­li­gen aus vie­len Jahr­hun­der­ten – beson­ders des hei­li­gen Franz von Assi­si – machen Kir­chen­ge­schich­te leben­dig und fass­bar. Vie­le Bil­der und Figu­ren wei­sen auf Maria, die „Mut­ter von Zell“, hin. Über dem Hoch­al­tar das Gna­den­bild aus dem 14. Jahr­hun­dert und über den Sei­ten­al­tä­ren die Dar­stel­lun­gen von „Maria in der Freud“ und „Maria im Leid“. Die klei­ne­ren Decken­bil­der ver­deut­li­chen, was die katho­li­sche Kir­che von Maria glaubt und was an den Mari­en­fes­ten gefei­ert wird: Mariä Geburt, Ver­kün­di­gung des Herrn und Mariä Himmelfahrt.

Die­se und wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Kir­che, Wall­fahrt, Klos­ter und zum Haus der Begeg­nung kön­nen Sie auch als als PDF herunterladen.

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