News

FOTO: KAPU­ZI­NER

25. August 2021

„Care for today, hope for tomorrow“

Der Kapu­zi­ner Mari­nus Par­zin­ger konn­te in die­sem Som­mer das Kin­der­heim St. Cla­re in Ugan­da besu­chen. Das SLW, kon­kret der Ver­ein slw Ugan­da­hil­fe Bay­ern und Tirol, unter­stützt das Pro­jekt seit vie­len Jah­ren. Lesen Sie sei­nen Bericht von vor Ort.

End­lich! Der Besuch in Ugan­da war lan­ge geplant. Immer kam etwas dazwi­schen, doch vor weni­gen Wochen konn­te ich ihn unter Berück­sich­ti­gung aller Coro­na-Ein­schrän­kun­gen end­lich rea­li­sie­ren. Mein Ziel: das Kin­der­heim St. Cla­re im Bis­tum Lira in Aber. Die Kapu­zi­ner in Per­son mei­nes Mit­bru­ders Hein­rich Gru­mann unter­stüt­zen das Kin­der­heim seit Jah­ren. Ich als sein Nach­fol­ger als Vor­sit­zen­der des „Ugan­da­hil­fe Bay­ern und Tirol e.V.“ woll­te mich vor Ort vor­stel­len und ers­te Kon­tak­te knüpfen.

Vor­her kann­te ich St. Cla­re nur aus Erzäh­lun­gen, hat­te Fotos und ein Video von der Ein­wei­hung 2011 gese­hen. Ich hat­te gehört von Akteu­ren, die im Ver­wal­tungs­rat (Board) sit­zen, vom exter­nen Pro­zess­be­glei­ter Andrew Otsi­e­no aus Nai­ro­bi (Nach­bar­land Kenia), von den drei Schwes­tern (Sr. Mary Andrew Leo­nard, Sr. Mary Karam­bu und Sr. Mary Jac­in­ta Kika­ba­hen­da), die enga­giert das Heim lei­ten. End­lich durf­te ich sie per­sön­lich kennenlernen!

Das mich per­sön­lich anspre­chen­de Mot­to des Kin­der­heims lau­tet: „care for today, hope for tomorrow“.

Zur Vor­be­rei­tung schau­te ich mir ein paar Fak­ten zu Ugan­da an. Ich frag­te mich: Wie lässt sich eine Ver­bes­se­rung errei­chen? Was hilft den Men­schen, um nach und nach bes­ser leben zu kön­nen? Gesund­heits­ver­sor­gung, sau­be­res Was­ser, Aus­bil­dung, Arbeit?

Der Blick auf das Kin­der­heim zeigt eine ste­ti­ge Wei­ter­ent­wick­lung: die Kin­der wer­den gut beglei­tet, da ist jemand, der sich küm­mert und unter­stützt; sie haben ein Min­dest­maß an medi­zi­ni­scher Ver­sor­gung. Par­al­lel zu die­sem Fort­schritt gibt es stän­dig neue Her­aus­for­de­run­gen. Denn wir kön­nen die sozia­len Bedin­gun­gen nicht ver­än­dern. Frau­en wer­den ver­hei­ra­tet, jun­ge Men­schen fin­den kei­ne Arbeit…

Ein paar Fak­ten zum Land: Ugan­da mit sei­ner Haupt­stadt Kam­pa­la zählt mit sei­nen 44,2 Mil­lio­nen Ein­woh­nern zu den ärms­ten Län­dern der Welt. Es ist seit 1962 unab­hän­gig. Es war mein ers­ter Trip nach Afri­ka, nach Ugan­da. Ich hat­te eine Woche Zeit, auf der Agen­da stand kei­ne Sight­see­ing-Tour in einen Natur­park, son­dern aus­schließ­lich der Besuch im Kin­der­heim. Zur­zeit befin­det sich das Land im Lock­down, d.h. es gibt wenig Ver­kehr und kaum Arbeit.

Die Men­schen gehen früh­mor­gens mit der Hacke über der Schul­ter aufs Feld. Die Kin­der arbei­ten mit und holen und schlep­pen Was­ser in gel­ben 10-Liter-Plastikkanistern.

Besuch aus Euro­pa ist vor Ort eine will­kom­me­ne Abwechs­lung und bekommt viel Auf­merk­sam­keit. Schon vor dem Ort wer­den wir – ich bin mit drei enga­gier­ten Ver­eins­mit­glie­dern unter­wegs, die schon mehr­mals vor Ort waren – von eini­gen Kin­dern emp­fan­gen und begrüßt. Alle ande­ren war­ten beim Heim und ste­hen links und rechts an der Stra­ße. Sin­gend und tan­zend zie­hen wir vor die Fest­hal­le, wo wir offi­zi­ell begrüßt, die Natio­nal­flag­gen ent­rollt und die dazu­ge­hö­ri­ge Hym­ne gespielt wird.

Die Schu­len sind zur­zeit wegen des Lock­downs geschlos­sen. Dar­um wer­den die Kin­der in St. Cla­re unter­rich­tet. Der struk­tu­rier­te Tages­ab­lauf ist straff, zugleich ermög­licht er inne­res Wach­sen: sich umein­an­der küm­mern, aus sich raus­ge­hen, Auf­ga­ben über­neh­men, z. B. sich um Tie­re – Zie­gen, Hasen – küm­mern, Wäsche waschen, gemein­sam beten, spielen.

2019 hat sich Bru­der Hein­rich Gru­mann, der vor 30 Jah­ren mit der Hil­fe für Kin­der in Ugan­da begon­nen hat, ver­ab­schie­det. In einem Lied kommt der Name des Kapu­zi­ners vor, wird ihm gedankt, ist er die „Vater“-figur, die Sor­ge getra­gen hat.

Wie geht es wei­ter? Das war die wich­tigs­te Fra­ge der Kin­der und der Schwes­tern. Ganz ein­fach: sie erklär­ten mich zu ihrem „Vater“. Damit wur­de Pater Hein­rich ohne sein Zutun zum „Groß­va­ter“. Ich lern­te die wich­tigs­ten Akteu­re ken­nen: etwa die Mit­glie­der des Lei­tungs­gre­mi­ums, die Schwes­tern, die Gene­ral­obe­rin Sr. Sophia, den Cari­tas­ver­ant­wort­li­chen Father Geor­ge und den Bischof von Lira.

Die Mit­glie­der des Ugan­da­hil­fe Bay­ern und Tirol e.V. spre­chen regel­mä­ßig und aus­führ­lich dar­über, in wel­cher Wei­se wir eine nach­hal­ti­ge Ver­bes­se­rung in Ugan­da unter­stüt­zen kön­nen. Es gilt, die Ideen auf die Situa­ti­on vor Ort her­un­ter­zu­bre­chen, auch dazu dien­te mein Besuch. Erfreu­lich ist, dass vor Ort gute Ideen ent­wi­ckelt wer­den, die wir unter­stüt­zen kön­nen. Inves­ti­tio­nen wer­den abge­stimmt und Finan­zen geprüft, denn wir wol­len trans­pa­rent arbei­ten. Ziel ist eine größt­mög­li­che Eigenständigkeit.

Ich habe bei mei­nem Besuch eine gro­ße Leben­dig­keit erlebt. Ich bin fas­zi­niert von der Aus­drucks­kraft des Tan­zes und der Art, den Got­tes­dienst zu feiern.
Gleich­zei­tig habe ich gese­hen und gehört, was die Men­schen bedrängt. Was tun, wenn es nicht aus­rei­chend reg­net? Was tun, wenn kei­ne Fir­ma Arbei­ter ein­stellt? Die Arbeits­lo­sig­keit ist eines der bestim­men­den Themen.

Ziel mei­nes Besuchs war es, ers­te Kon­tak­te zu knüp­fen. Und: Als neu­er e.V.-Vorsitzender mit der Gene­ral­obe­rin und dem Bischof ein Memo­ran­dum of Under­stan­ding bzgl. einer Pri­ma­ry School zu bera­ten und zu unter­schrei­ben. Ein gro­ßes Pro­jekt, das eini­ge Zeit in Anspruch neh­men wird. Doch die gewach­se­nen Kon­tak­te zu den Schwes­tern, zum Pro­zess­be­glei­ter Andrew und zum Archi­tek­ten Emma­nu­el machen mich zuver­sicht­lich, dass das Pro­jekt Schu­le sich ver­wirk­li­chen lässt.

Ich baue wei­ter auf das Enga­ge­ment der akti­ven Ver­eins­mit­glie­der und hof­fe auf Unter­stüt­zung vie­ler Spen­der. Dann kön­nen wir gemein­sam das Mot­to von St. Cla­re „care for today, hope for tomor­row“ einlösen.

Pressekontakt

Bei Fra­gen zu die­ser Mel­dung oder zur Auf­nah­me in den Pres­se­ver­tei­ler mel­den Sie sich per Mail oder Tele­fon bei Tobi­as Rau­ser, Lei­ter Pres­­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit: Tele­fon: +49 (0)160–99605655 oder

KAPNEWS

Der News­let­ter der Kapuziner
Wol­len Sie über die Kapu­zi­ner und ihr Enga­ge­ment aktu­ell infor­miert blei­ben? Dann mel­den Sie sich kos­ten­los für unse­re monat­li­chen „KAPNEWSan.
www.kapuziner.de/newsletter

START­SEI­TE
Pressekontakt

Bei Fra­gen zu die­ser Mel­dung oder zur Auf­nah­me in den Pres­se­ver­tei­ler mel­den Sie sich per Mail oder Tele­fon bei Tobi­as Rau­ser, Lei­ter Pres­­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit: Tele­fon: +49 (0)160–99605655 oder

KAPNEWS

Der News­let­ter der Kapuziner
Wol­len Sie über die Kapu­zi­ner und ihr Enga­ge­ment aktu­ell infor­miert blei­ben? Dann mel­den Sie sich kos­ten­los für unse­re monat­li­chen „KAPNEWSan.
www.kapuziner.de/newsletter