Standpunkte
Bruder Paulus

Foto: Kapuziner/Hoàng Lê

BR. PAULUS TERWITTE

Pau­lus Ter­wit­te wur­de 1959 gebo­ren und trat 1978 dem Kapu­zi­ner­or­den bei. Zur­zeit lebt er im Kapu­zi­ner­kon­vent in Frank­furt am Main.

7. Dezem­ber 2020

Wenn digital, dann richtig

Viel wur­de und wird in den Zei­ten der Coro­na-Pan­de­mie aus­pro­biert im Netz. Der Kapu­zi­ner Pau­lus Ter­wit­te for­dert in sei­nem Kom­men­tar auf kapuziner.de, Geld in die Hand zu neh­men, um digi­ta­le Ange­bo­te in ange­mes­se­ner Qua­li­tät zu pro­du­zie­ren und anzubieten.

Got­tes­dienst im Inter­net? Das gibt es nicht. Man kann zwar Got­tes­diens­te anschau­en, die an einem Ort gefei­ert wer­den. Und ergrif­fen wer­den, weil man Ort und Mit­wir­ken­de kennt. Und weil man leich­ter ver­zei­hen kann, dass die Beleuch­tung nicht stimmt, der Ton nicht gut rüber­kommt, die Insze­nie­rung anmu­tet, als käme sie aus dem hei­mi­schen Wohnzimmer.

Die Coro­na-Zeit hat mit sich gebracht, dass an allen mög­li­chen Stel­len Leu­te iPho­nes, Web­cams, und man­ches ande­re ein­set­zen, um die Welt dar­an teil­neh­men zu las­sen, was sich bei Ihnen im Kir­chen­raum, im Gemein­de­saal oder im Wohn­zim­mer abspielt. Wie gesagt: Wenn die per­sön­li­che Ebe­ne stimmt, kann das sogar anspre­chend sein. So kön­nen sich Gebets­grup­pen sam­meln, oder auch eine Orts­ge­mein­de um ihren Pfar­rer. Aber bes­ser wäre es, wenn das geschlos­se­ne Grup­pen wären. Vie­les, was sich von allen mög­li­chen Men­schen ein­se­hen lässt, ist schlicht nur zum Fremdschämen.

Wenn schon digi­tal, dann rich­tig. Und dafür muss Geld in die Hand genom­men wer­den, das man an ande­rer Stel­le streicht. Ein ZDF-Got­tes­dienst in hoher Qua­li­tät, der mit einer Live­sen­dung fast eine Mil­li­on Men­schen anspricht, und dann noch hun­dert­tau­send­fach in der Media­thek auf­ge­ru­fen wird, hat eben sei­nen Preis.

Wer digi­tal wir­ken will, muss für Qua­li­tät sorgen.

Wer digi­tal wir­ken will, muss für Qua­li­tät sor­gen. Das ist die ers­te Leh­re, die die Kir­che zie­hen muss aus der Dis­kus­si­on, wie sie mit der digi­ta­len Tech­nik in die Zukunft gehen kann.

Die zwei­te Leh­re: Wenn ich jeman­den per­sön­lich ken­ne, dann weiß ich, wie er tickt. Und wenn er abge­bil­det wird im Inter­net und per Video zu mir spricht, dann kann ich Erin­ne­run­gen an ihn wach­ru­fen. Und vie­les ver­zei­hen, was an Halb­fer­ti­gem ange­bo­ten wird. Dann aber bit­te in der geschlos­se­nen Gruppe.

Wer auf die Gesell­schaft zuge­hen will, digi­tal, der muss das mit medi­en­taug­li­chem Per­so­nal und eben­sol­cher Insze­nie­rung tun. Mit gleich­blei­ben­den Gesich­tern. In Ver­trau­en schaf­fen­der Form. Dar­um kann die Zukunft des digi­ta­len gesell­schaft­li­chen Wir­kens der Kir­che nur dar­in lie­gen, dass es ein klei­nes Team gibt, das die deut­sche digi­ta­le Gemein­de ken­nen­lernt und das die­se Gemein­de um sich ver­sam­melt – mit einem qua­li­täts­vol­len digi­ta­len Angebot.

Dafür könn­ten – drei­ßig Jah­re vor der Zeit, in der das sowie­so pas­sie­ren wird – jetzt schon 100 der Kir­chen ver­kauft wer­den, die alle noch geheizt wer­den, obwohl kaum einer sie besucht. Um damit eine digi­ta­le katho­li­sche Stif­tung zu errich­ten, eine Art Kathe­dra­le in der Medi­en­land­schaft, die glau­bens­voll und hoff­nungs­froh mit ihren Mit­ar­bei­ten­den die deut­sche Gesell­schaft erreicht und eine digi­ta­le Gemein­de aufbaut.

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