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Spendenhöhe: Solidargemeinschaft Kloster zum Mitleben
Nach dem Corona-Jahr und aufgrund steigender Kosten ist die Empfehlung für die Spendenhöhe für das Mitleben im Kloster überarbeitet worden.
„In anderthalb Jahren konnten wir das Kloster nur für wenige Wochen für Gäste öffnen und mussten dann aufgrund der Pandemie die wöchentliche Gästezahl auf acht begrenzen. Da die Spenden unserer Mitlebegäste unsere Haupteinnahmequelle sind, merken wir die finanzielle Einbuße durch den Lockdown natürlich ganz empfindlich.“ Mit diesen Worten fasst Bruder Harald Weber, Guardian des Konventes im Kloster zum Mitleben, die Auswirkungen der Corona-Pandemie zusammen. „Wären wir ein unabhängiger gastronomischer Betrieb ohne Rückhalt in der Deutschen Kapuzinerprovinz, auf die wir uns zum Glück verlassen können, hätte uns dieses Jahr in existenzielle finanzielle Probleme geführt. Wir können nachempfinden, in welche Bedrängnis die Schließungen die Gastronomie gebracht haben!“
Anlässlich der Wiedereröffnung des Gästebetriebes am 17. Juli hat die Klostergemeinschaft die Spendenempfehlung für die Mitlebegäste überarbeitet. „Wir wissen, dass die einen ganz gut durch die Pandemie gekommen sind, manche sogar in einem Bereich tätig sind, der finanziell von Covid19 profitiert hat. Auf der anderen Seite haben die sozialen Auswirkungen des Virus gerade die in zusätzliche Bedrängnis gebracht, die sowieso schon in engen finanziellen Verhältnissen leben. Diese Unterschiede haben wir mit unserem Finanzierungsmodell schon immer im Blick gehabt und werden dies auch weiter tun“, so die Klostergemeinschaft. In den vergangenen drei Jahren ist die Spendenempfehlung nicht erhöht worden. „Nach dem Corona-Jahr ist jetzt leider der Zeitpunkt dafür gekommen. Wir sind vom finanziellen Beitrag unserer Gäste abhängig und glauben, dass jeder nach seinen Möglichkeiten etwas geben kann. Eine knappe Kasse soll es aber für niemanden unmöglich machen, bei uns mitzuleben,“ sagen die Schwestern und Brüder nach dem Kassensturz.
Die Neuregelung sieht wie folgt aus: Die Gäste, die zum Mitleben nach Stühlingen kommen, sind aufgefordert, sich auf Spendenbasis an den Kosten des Klosters zu beteiligen. Dazu wurden drei Kategorien definiert, für die ein täglicher Spendensatz als Orientierung genannt wird.
- Für „Normalverdiener“ liegt er etwas unterhalb eines vergleichbaren Satzes in Pensionen oder Gästehäusern. Er beträgt ab Juli 2021 55 € pro Tag.
- Menschen, die als Schüler, Studenten oder aus anderen Gründen keine Einkünfte haben, werden gebeten, sich dennoch mit einem bescheidenen täglichen Beitrag zu beteiligen. Der Orientierungswert dafür wurde mit 25 € unverändert beibehalten. Sollte auch das einen interessierten Gast überfordern, wird sich im persönlichen Gespräch mit der Klosterleitung immer eine Möglichkeit finden.
- Um auch finanziell eingeschränkten Personen den Aufenthalt in Stühlingen ermöglichen zu können, bittet das Kloster Gäste mit höherem Einkommen, einen Solidarbeitrag über dem Standardsatz zu leisten. Ab Juli werden dafür 100 € pro Tag genannt.