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FOTO: KAPU­ZI­NER

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Geschichte der Kapuziner in Münster

Kurz vor Beginn des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges, 1611 oder 1612, kamen die Kapu­zi­ner aus Flan­dern nach Müns­ter. Im Jah­re 1615 erhiel­ten sie Erlaub­nis des Bischofs sich in Müns­ter nie­der­zu­las­sen, zu bet­teln und zu pre­di­gen. Am 13.01.1617 konn­ten sie ein Grund­stück an der Krum­menstie­ge im Kirch­spiel St. Aegi­dii erwer­ben, auf dem sie am 30.09.1619 mit dem Bau des Klos­ters und einer klei­nen Kir­che began­nen. Spar­sam­keit und Armut bei der Errich­tung des Klos­ters und der Kir­che führ­ten dazu, dass 1685 bau­li­che Maß­nah­men not­wen­dig wur­den. Das Klos­ter wur­de erwei­tert. Für die Kir­che wur­de 1705 ein neu­er Hoch­al­tar erstellt.

Die Kapu­zi­ner wirk­ten vor allem in der Ver­kün­di­gung des Wor­tes Got­tes und in der Spen­dung der Sakra­men­te. Beson­ders gefragt war ihre Tätig­keit im Beicht­stuhl. Dar­über hin­aus ent­fal­te­ten sie eine gro­ße kari­ta­ti­ve Tätig­keit, beson­ders in der Betreu­ung der Pestkranken.

Die Müns­te­ra­ner besuch­ten ger­ne die Got­tes­diens­te in der Kapu­zi­ner­kir­che. So erwies sich die bei der Grün­dung des Klos­ters gebau­te Kir­che als zu klein. 1724 wur­de die alte Kir­che abge­ris­sen und 1725 der Grund­stein für die neue gelegt. 1727 war der Bau voll­endet. Am 5. Dezem­ber 1728 kon­se­krier­te Bischof Cle­mens August die neue Kirche.

Die Säku­la­ri­sa­ti­on mach­te dem Wir­ken der Kapu­zi­ner in Müns­ter ein Ende. Durch die zustän­di­gen Behör­den erging an die Brü­der die Order, bis zum 4. 1. 1812 ihr Klos­ter zu ver­las­sen. Das leer ste­hen­de Klos­ter wur­de 1828 abgerissen.

45 Jah­re nach der Auf­lö­sung des Kon­ven­tes an der Ägi­di­i­stra­ße kehr­ten die Kapu­zi­ner nach Müns­ter zurück. Da das alte Klos­ter in Müns­ter nicht mehr stand, erwar­ben die Kapu­zi­ner 1857 am Stadt­rand von Müns­ter vor dem Neu­tor ein Grund­stück und bau­ten dar­auf ein klei­nes Klos­ter mit einer klei­nen Kir­che. Am 3. Juli 1858 bene­di­zier­te Bischof Johan­nes Georg Mül­ler Klos­ter und Kir­che. Er gilt als Grün­dungs­tag des neu erstell­ten Kapu­zi­ner­klos­ters. Voll­endet wur­de der Klos­ter­neu­bau aber erst 1862.

Nach der Ver­kün­di­gung des Dog­mas von der Unfehl­bar­keit des Paps­tes auf dem 1. Vati­ka­ni­schen Kon­zil fürch­te­te vor allem Preu­ßen unter Füh­rung Bis­marcks, die katho­li­sche Kir­che wer­de unter Papst Pius IX. mit ihrer durch das Dog­ma bestä­tig­ten gro­ßen geis­ti­gen Gewalt in Zukunft in die Ange­le­gen­hei­ten des Staa­tes hin­ein­re­den. Des­halb erließ Preu­ßen Geset­ze – beson­ders die „Mai­ge­set­ze“ – die sich direkt gegen die Belan­ge der katho­li­schen Kir­che rich­te­ten. Sie wur­den am 31. Mai 1875 noch ver­schärft durch das „Klos­ter­ge­setz“, durch das alle Orden, mit Aus­nah­me der im Kran­ken­dienst ste­hen­den, auf­ge­ho­ben und ihre Klös­ter geschlos­sen wur­den. Das Kapu­zi­ner­klos­ter in Müns­ter muss­te am 20. August 1875 sei­ne Tore schließen.

Bemü­hun­gen kir­chen­treu­er Abge­ord­ne­ter im Reichs­tag und durch klu­ge Ver­hand­lun­gen des Vati­kans – Papst Leo XIII. war inzwi­schen zum Nach­fol­ger Pius IX. gewählt wor­den – mil­der­ten die Här­te der Kul­tur­kampf­ge­set­ze durch die Geset­zes­no­vel­le vom 29. April 1887. Die Orden wur­den wie­der zugelassen.

Wegen star­kem Zulauf an Novi­zen wur­de das Klos­ter 1910/11 auf­ge­stockt und ab 1911 das gesam­te Theo­lo­gie­stu­di­um nach Müns­ter verlegt.

1941 wur­de ein gro­ßer Teil des Klos­ter­ge­bäu­des durch die Natio­nal­so­zia­lis­ten beschlag­nahmt. Am 28. Okto­ber 1944 wur­de das Haus durch Bom­ben fast ganz zer­stört. Die ers­ten Jah­re nach dem Zwei­ten Welt­krieg dien­ten dem Wie­der­auf­bau. Die Kir­che konn­te zum Fest des hei­li­gen Fran­zis­kus am 4. Okto­ber 1946 für den Got­tes­dienst wie­der geöff­net wer­den. 1953/54 wur­den die letz­ten Kriegs­schä­den besei­tigt. 1994 bis 1997 wur­de das Klos­ter von Grund auf reno­viert und den heu­ti­gen Wohn­ge­wohn­hei­ten in beschei­de­nem Rah­men ange­passt. Dabei wur­de auch eine Pfle­ge­sta­ti­on für alte und kran­ke Brü­der eingerichtet.

Dem Klos­ter Müns­ter war auch lan­ge Zeit die Mis­si­ons­pro­kur ange­schlos­sen, die vor allem mit dem Kon­takt zu den Brü­dern der Rhei­nisch-West­fä­li­schen Kapu­zi­ner­pro­vinz in Indo­ne­si­en und Mexi­ko betraut ist. 2014 zogen die Brü­der mit die­ser Auf­ga­be um in das Klos­ter Reu­te, wo sie die Mis­si­ons­ar­beit zusam­men mit den dor­ti­gen Fran­zis­ka­ne­rin­nen koordinieren.

Aus­zug aus: Die Geschich­te des Klos­ters Müns­ter, Vor­trag von Leon­hard Leh­mann OFMCap. Den gesam­ten Vor­trag kön­nen Sie hier her­un­ter­la­den

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